Mittwoch, 16. September 2009

We are the world...

Ab dieser Woche kann man ja glücklicherweise um 18 Uhr die Tagesschau einschalten, ohne den Moderationsversuchen einer aufgetakelten Elfjährigen zuzusehen. Ein reiner glücklicher Zufall, dass dieses Naturtalent nur zwei Ortschaften entfernt vom Studio Leutschenbach zu finden war. So mussten die Reporter des Ringier-Verlages für Ihre obligatorische Home-Story auch nicht gross in der Pampa herumtuckern. Schön, wenn sich die Talente schon alle im Agglobereich Zürich tummeln tun.

Aussagen wie "sie ist so natürlich!" und "ein wahrer abgebrühter Profi!" konnte ich bei meinem "Test-viewing" letzten Dienstag jedenfalls nicht bestätigen. Oder vielleicht wäre die Kindertagesschau-moderatorin Ana natürlich gewesen, wenn man sie nicht vorher durch die Leutschenbachsche Gehirnwaschmaschine gezogen hätte, wo man lernt, wie man zu moderieren hat. So wirkte das Resultat auf mich eher naseweisig-streberhaft-arrogant, kurz, ich hätte der Göre am liebsten eine geklebt mit der Begründung, sie dürfe um diese Zeit gar nicht mehr auf sein.

Genutzt hat die "Kinder sind süss, sagen immer die Wahrheit und sind die besseren Menschen"-Woche natürlich vor allem unseren Politikern, die medienwirksam und freundlich-väterlich in Schulbesuchen harm-und libyenlose, Fragen wie "ist Bundesrat ein schwerer Beruf?" beantworten durften. Das die Kinder dabei lediglich schmuckes knuddeliges Beigemüse waren: geschenkt.

Hätte man am Welttag des Kindes wirklich die Kinder gefragt, was sie gerne machen würden, hätten sie sich wohl schlicht und einfach einen schulfreien Tag gewünscht.

Der lässt sich aber halt schlecht medial aufbereiten.

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