Dienstag, 16. Juni 2009

Datensch(m)utz

Seit heute morgen beruhigt mich das Online-Community-Portal Facebook beim anmelden, es würden "aufgrund zahlreicher Rückmeldungen" (schöndeutsch für "angepisste User haben gemotzt") ab sofort wieder die alten "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" gelten. Ich hab mich müde weitergeklickt, vielleicht dabei noch unanständig gegähnt, ohne mir die Hand vor den Mund zu halten.Grund für die Welle der Entrüstung, eingebettet im Sturm im Wasserglas, war gestrige Meldung, welche mir, leidenschaftliche "Woz" und "Tagi"-Leser mögen mir verzeihen, im "20 Minuten" ins Auge gesprungen ist. Anscheinend haben die bösen Facebook-Gründer klammheimlich in einer Nacht-und-Nebelaktion eben diese Allgemeinen Geschäftsbedingungen so angepasst, das Facebook, auch nachdem ich mich schon längstens von der Plattform verabschiedet und das Profil gelöscht habe, meine Daten weiterhin verwenden (!) und an Dritte (!!) weitergeben (!!!) darf.
Wow. Also kann Facebook all den belanglosen Stuss, den ich hier auf mein Profil rauflade und von mir gebe, weiterverwenden. Läckdumir! So eine böse global operierende Firma kann also, wenn sie Millionen an Facebook zahlt, herausfinden, welches meine Lieblingsfilme sind, in welchen Städten dieser Welt ich schon Ferien gemacht habe, oder schlimmer, wen meiner Freunde ich am meisten supergepoked habe. Um eine Multiple Choice Szene in einem alten Computerspielklassiker zu zitieren: "Ich zittere, ich zittere."Vielleicht bin ich ja ein Ultratolerantist, aber meine einzigen wichtigen Daten, die ich nicht jedem Hirni weitergeben will, sind meine Telefonnummer und der Pincode meines Bankkontos.
Den ganzen Rest, liebe Facebookbetreiber und böse Globalplayermonopo-listencompanys, könnt ihr gerne haben und damit machen, was ihr wollt.
Ja, Hintern abwischen inklusive.

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